Steckbrief Aal
Der Aal ist ein vom Aussterben bedrohter Fisch, der im Laufe seines Lebens eine faszinierende Reise antritt. Er kommt in unseren Gewässern als Friedfisch (Breitkopfaal) und auch als Raubfisch (Spitzkopfaal) vor. Unter Anglern ist der nachtaktive Schlängler ein begehrter Zielfisch. Der Aal ist ein beliebter Speisefisch, der vor allem geräuchert als Delikatesse gilt.
Aale sind faszinierende Fische, die im Laufe ihres Lebens eine einzigartige Reise antreten. Nach der Geburt schwimmen die Weidenblattlarven rund drei Jahre durch den Atlantik. Etwa 100 Kilometer vor der europäischen Küste wandeln sich die Larven in die sogenannten Glasaale. Die Verdriftung durch den Nordatlantikstrom sorgt dafür, dass sich die Jungfische nicht nur in den Süßgewässern auf dem europäischen Festland und in Nordafrika ausbreiten. Eine Heimat finden die Fische auch in Teilen Asiens, auf den Azoren, entlang der Kanaren, auf Madeira und auf Island.
Von der Küste aus in das LandesinnereSobald die Schwärme aus den etwa fünf Zentimeter großen Glasaalen die Küsten erreichen, beginnt der Aufstieg in die Flüsse, Seen, Tümpel und Teiche, die ihre neue Heimat darstellen werden. Während dieses Teils der Wanderung werden die Fische Steigaale oder aufgrund der Bauchfärbung auch Gelbaale genannt. In diesem Stadium entwickelt sich die ernährungsabhängige Kopfform der Tiere. Im neuen Wohngewässer angekommen, wachsen die Aale in den folgenden Jahren zu ihrer vollen Größe heran. Weiblich Tiere erreichen die Geschlechtsreife nach etwa 12-15 Jahren, die Männchen bereits nach 6-9 Jahre.
5.000 km Rückweg - um zu laichen und zu sterben
Wenn im September/Oktober die Reise zurück zur Sargassosee ansteht, beginnt die letzte Metamorphose. Die Steig- oder Gelbaale wandeln sich dann zu Blank-oder Silberaalen. Neben der veränderten Färbung, vergrößern sich ihre Augen und die Geschlechtsorgane entwickeln sich. In diesem Stadium stellen sie auch die Nahrungsaufnahme ein. Der Weg ins Geburtsgewässer dauert bis zu drei Jahre. Dabei legen die Aale etwa 5000 Kilometer zurück, wovon sie kleine Strecken sogar außerhalb des Wassers bewältigen können. Nach der Paarung und dem Ablaichen in der Sargassosee sterben die Fische.
- wissenschaftlicher Name Anguilla anguilla
- weitere Namen Europäischer Aal
- Typ Raubfisch
- Familie Anguillidae
- Ordnung Aalartige
- Verbreitung Atlantischer Ozean
- Heimisch in Deutschland heimisch
- Lebensraum Süßwasser, Brackwasser
Temperaturen: 4°C - 20°C
Tiefenbereich: 0-700 m
- maximale Größe 133,0 cm
- mittlere Größe 50,0 cm
- maximales Gewicht 6,600 kg
- mittleres Gewicht 3,6 kg
- Alter 88
- Konditionsfaktor 0,23 (0,17 bis 0,24)
Konditionsfaktor? - Gefährdung Vom Aussterben bedroht
- fischereiliche Nutzung Speisefisch
Wie erkenne ich Aale
- Rücken dunkel
- Bauch weiß bis gelb
- große Exemplare silberweiß (Blankaa)
- Rückenflossenstacheln: 0
- Afterflossen: 0
In welchen Gewässern findet man Aale
Flüsse, Seen
Lebensraum der Aale
- am Grund von Seen, Tümpeln, Teichen und Flüssen
- an Steinschüttungen und an Unterspülungen
- in schwülen, hellen Nächten/nach starkem Regen auch an der Oberfläche
- im Sommer oft in Ufernähe
- im Herbst weiter draussen, an tiefen Stellen
Schlaf-Wach-Rhythmus
nachtaktiv
Nahrung
kleine Fische, Schnecken, Krebse oder Würmer