| zuletzt aktualisiert: 23.10.2018
Swimbait
Swimbaits sind besonders große Kunstköder, die zur Gattung der Wobbler zählen. "To swim" bedeutet im Englischen schwimmen und "bait" heißt Köder, direkt übersetzt steht Swimbait also für Schwimmköder. Gemeint ist damit, dass Swimbaits sich unter Wasser wie schwimmende Fische verhalten und ihre Aufmerksamkeit nicht durch ungewöhnliche Bewegungen auf sich ziehen, sondern durch ihre Größe und die naturgetreue Nachbildung von Futterfischen. Besonders beliebt sind Swimbaits, wenn große Hechte und Barsche geangelt werden sollen.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Natürliches Aussehen | Teuer |
Realistische Schwimmbewegung | Gummimodelle begrenzt haltbar |
Vielfältige Modelle erhältlich |
Größen und Typen von Swimbaits
Swimbaits messen häufig mehr als 20 Zentimeter Länge und wiegen dementsprechend auch 200 Gramm und mehr. Gefertigt werden Swimbaits überwiegend aus Kunstoff, manchmal aus Gummi oder einer Mischung beider Materialien. Um ein besonders realistisches Schwimmverhalten zu erzielen, sind Swimbaits oft aus mehreren Teilen zusammengesetzt und können so im Wasser mehrgliedrig schlängeln. Es gibt sowohl Swimbaits mit Tauchschaufel als auch ohne. Swimbaits mit Tauchschaufel haben den Vorteil, dass man sie im tiefen Wasser leichter auf gleichbleibender Höhe halten kann. Die Form von Swimbaits wird durch den bauchigen, breiten Fischkörper und langen Schwanz bestimmt. Bestückt werden Swimbaits vorrangig mit Drillingshaken, die unter dem Bauch hängen. Dazu kommt manchmal ein Einzelhaken auf dem Rücken.
Swimbaits: Funktionsweise und Führungsstil
Swimbaits sollen ein möglichst exaktes Abbild von Futterfischen wie kleineren Forellen und Hechten sein. Dazu werden Haut, Augen, Flossen und Schwanz aufwendig gestaltet. Dies erklärt auch, warum Swimbaits zu den höherpreisigen Ködern gehören.
Ausgeworfen werden Swimbaits in Wassertiefen von ein bis vier Meter. Beim langsamen Einholen setzen sich Swimbaits dann in vom Schwanz ausgehende schlängelnde Bewegung - und mehr soll eigentlich auch gar nicht passieren. Kurze Pausen tragen weiter zu realistischen Bewegungsabläufen bei. Jerken oder Twitchen ist bei Swimbaits nicht zu empfehlen, denn dies stört die Illusion eines ruhigen, ahnungslosen Futterfisches für die Hechte. Allenfalls leichtes Zupfen hilft, Bissreflexe bei den Hechten zu provozieren. Schleppen ist mit Swimbaits erfolgversprechend, wenn sich das Boot langsam genug bewegt. Eine stramm geführte Schnur garantiert, dass auch zartes Anbeißen gespürt wird.
Wann und wo mit Swimbaits angeln?
Typischer Einsatzzweck für Swimbaits ist das Angeln von großen Hechten. Die Chancen auf Bisserfolge sind dann höher, wenn die Hechte weniger Futterfische als üblich vorfinden, also in der kalten Jahreszeit. Da die Hechte dann auch träger als sonst sind, scheint der Swimbait als große Mahlzeit besonders verführerisch. Klares Wasser lässt die optische Anziehungskraft von Swimbaits besonders gut wirken. In trüben Gewässern hingegen fallen Swimbaits weniger auf. Kapitale Hechte von 15 Kilogramm und mehr finden sich beispielsweise in Häfen, Buhnen, Kanälen oder an Scharkanten. Ein Echolot kann dabei helfen, die Aufenthaltsorte von großen Raubfischen zu lokalisieren. Grundsätzlich spricht aber nichts dagegen, Swimbaits ganzjährig auszuprobieren - achten sollte man aber darauf, Abstand von Krautbänken zu haben, denn der Verlust solch teurer Köder schmerzt.
Empfehlungen zur Ausrüstung mit Swimbaits
Rute
Bei Swimbaits wird mit schweren Ködern und Wurfgewichten (100 bis 300 Gramm und mehr) hantiert. Dementsprechend robust muss die Rute sein, eine einfache Spinnrute ist bei solchen Gewichten eine Spaßbremse. Empfohlen werden stattdessen starke Jerkbaitruten oder speziell für Swimbaits konstruierte Ruten. Die Länge der Ruten darf 2,20 Meter und mehr betragen. Lange Ruten reduzieren durch ihre Hebelwirkung den Kraftaufwand, der beim Angeln mit Swimbaits zu betreiben ist.
Schnur
Mit Swimbaits sollen schwere Hechte gefangen werden, also muss auch die Schnur bissfest und belastbar sein. Bewährt haben sich geflochtene Schnuren mit einer Tragkraft von mindestens 20 Kilogramm.
Rolle
Mit einer einfachen Stationärrolle tut man sich beim Angeln mit Swimbaits keinen Gefallen, zu groß ist die Verletzungsgefahr, wenn die schwere Schnur mit dem Zeigefinger gehalten wird. Bei der Multirolle entfällt dieses Risiko und sie macht auch das Einholen leichter.
Vorfach
Ein Vorfach ist beim Angeln von Hechten eigentlich Pflicht. Da mit Swimbaits kapitale Hechte angezogen werden sollen, stoßen Standard-Vorfächer aus Stahl schnell an ihre Grenzen und verbiegen sich. Besser ist hier die Anschaffung eines Vorfachs aus Titan mit einer Tragkraft von 40 Kilogramm und mehr. Eine Alternative sind hechtsichere Vorfächer aus Fluorocarbon.
Fazit
Die ursprünglich nur in den USA benutzten Swimbaits machen ihre Karriere hierzulande erst seit einigen Jahren. Erfahrene Angler loben Swimbaits als eine "Geheimwaffe" insbesondere dann, wenn erfahrene und misstrauisch gewordene Hechte die Zielfische sind. Swimbaits machen schon beim Einkauf Spaß, denn viele Modelle sind tatsächlich faszinierend lebensecht gestaltet.
Unser Tipp lautet also: Wer sich beim Angeln gezielt an großen Hechten versuchen will, sollte unbedingt auch ein, zwei Swimbaits in der Köderkiste bereit halten.
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