| zuletzt aktualisiert: 16.11.2018
Pilker
Angler verstehen unter dem Sammelbegriff Pilker üblicherweise Kunstköder, die beim Meeresangeln verwendet werden. Da dort Salzwasser andere Köderarten angreift, sind Pilker meist aus Metall gefertigt. Das Angeln mit Pilkern wird als Pilken bezeichnet. Zielfische sind eigentlich alle Meeresfische, also beispielsweise Dorsch, Köhler und Heilbutt. Bisweilen werden Pilker auch in Süßwasserseen eingesetzt, um Hechten nachzugehen.
Größen und Typen beim Pilker
Der Fachhandel hält Pilker in einer breiten Palette von unterschiedlichen Modellen bereit. Kurze Pilker messen nur fünf Zentimeter, große Pilker kommen auf Längen von etwa 20 Zentimeter. Entsprechend variiert das Gewicht von etwa 50 Gramm bis hin zu 500 Gramm. Bei anvisierten Fangtiefen in der Ostsee von bis zu 30 Metern gegen leichtere Pilker von bis zu 125 Gramm, geht es in der Nordsee in tiefere Gefilde, werden die Pilker selbstverständlich schwerer. Blei ist das wohl am häufigsten verwendet Material bei Pilker, aber auch andere Metalle kommen bei der Produktion zum Einsatz. Glänzende Farben und häufig auch 3-D-Optik machen Pilker zu einem Abbild natürlicher Futterfische. Standard beim Pilker sind Drillingshaken. Hier lohnt es sich zu prüfen, ob die vormontierten Haken tatsächlich sehr scharf sind oder lieber ausgetauscht werden sollten.
Pilker - die Funktionsweise und der Führungsstil
Pilker ahmen die natürlichen Farben von den Zielfischen im Meer nach. Um die Pilker in Bewegung zu versetzen und für beispielsweise Dorsche attraktiv zu werden, wird gepilkt. Unter dem Pilken versteht man das Auswerfen des Köders bis auf den Grund, dem ein Anzupfen folgt. Wenn der Pilker dann wieder gen Boden sinkt, taumelt er von ganz allein. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis es zum Biss kommt. Jetzt energisch anhauen, um den Pilker festzumachen, und dann ruhig, aber entschieden in gleichmäßigen Etappen einholen.
Windrichtung - ein entscheidender Faktor
Da das Pilken normalerweise auf dem Meer vom Boot aus stattfindet, ist es wichtig, sich über die Windrichtung im Klaren zu sein.
Beim Pilken mit dem Wind im Rücken ("Pilken in Lee") bewegt sich das Boot auf die Angelstelle zu. Deshalb muss der Pilker möglichst weit ausgeworfen werden, um überhaupt genügend Zeit zum Pilken haben, bevor das Boot sich über die Angelstelle schiebt.
Beim Pilken gegen den Wind, der einem dann also ins Gesicht bläst ("Pilken in Luv"), ist der Führungsstil entspannter. Denn dann wird der Pilker einfach am Boot senkrecht abgelassen, die Bewegung des Boots weg von dieser Stelle sorgt für genügend Platz zum Pilken.
Wo und wann mit dem Pilker angeln?
Fischer fahren ganzjährig aus und so wird auch zu allen Jahreszeiten mit Pilker von Boot oder Kutter aus im Meer geangelt. Ein Echolot kann dabei helfen, die Stellen zu identifizieren, an den Chancen auf Bisserfolge steigen. Erfahrene Kapitäne kennen ihr Terrain meistens gut und führen ihre Angelkunden bereitwillig hin zu aussichtsreichen Revieren.
Tipps zur Ausrüstung beim Angeln mit Pilkern
Rute
Leichte Pilker bis etwa 200 Gramm können mit Spinnruten ausgeworfen werden, schwere Pilker verlangen nach einer stabileren Meeresrute. Weil das Pilken eine aktive Angelmethode ist, empfehlen sich leichte Materialien, damit der Führungsarm nicht erlahmt. Das Pilken selbst setzt eine mittelharte Rutenspitze voraus, um sensibel genug agieren zu können. Eine Rute mit deutlich über zwei Metern Länge garantiert die Hebelwirkung, die beim Auswerfen und Einholen gebraucht wird.
Schnur
Geflochtene Schnur ist die Nummer Eins in Kombination mit Pilkern. Salzwasserresistent muss sie sein, allenfalls leicht federn und gerne mehrfarbig geflochten, damit man sie auch auf Entfernung und bei unwirtlichen Wetterverhältnissen sicher erkennen kann. Je nach Gewicht des Pilkers sind Stärken von 0,15 bis 0,50 Millimeter der Standard.
Rolle
Salzwasser kann für die Rolle eine tückische Angelegenheit sein. Also beim Pilken unbedingt auf Salzwasserbeständigkeit der Rolle achten. Je nach verwendeter Rute und persönlichen Vorlieben sind Multirollen oder Stationärrollen die erste Wahl. Wichtig ist, dass die Rolle genügend Schnur fasst, um auch sicher in größeren Tiefen zu angeln.
Vorfach und Beifänger
Ein einfaches, monofiles Vorfach empfiehlt sich von selbst beim Pilken. Ob Beifänger eingesetzt werden, ist Geschmacksfrage. Twister eignen sich für Beifang deshalb besonders gut, weil sie Meereswürmern ähneln.
Fazit
Wer Spaß am Meeresangeln hat, kommt an Pilkern nicht vorbei. Das Pilken ist zwar besonders in Lee eine anstrengende Angelegenheit, verspricht aber auch köstliche Dorsche und mehr. Auf einem Kutter zu stehen und Nord- oder Ostee hautnah zu erfahren, mit der Angel in der Hand, ist ein besonderes Erlebnis. Wer sich aber auf das Angeln im Inland beschränkt, muss sich mit den Feinheiten rund um den Pilker nicht weiter auseinandersetzen.
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