| zuletzt aktualisiert: 01.02.2019
Tubes
Köder für Experimentierfreudige
Tubes gehören zu den Exoten unter den Kunstködern aus Gummi. "Tube" beutetet auf Englisch "Rohr" und ebenso sind Tubes für Angler geformt: Ein farbiger, hohler Gummischlauch endet in Fransen. Unter Wasser in Bewegung gebracht verhalten sich Tubes wie Krebse und eignen sich deshalb besonders gut für das Angeln von Barschen. Weitere typische Zielfische sind Döbel und Alande, mit besonders großen Tubes geht man auch auf Hecht und Zander. Im Grunde zählen Tubes zu den Creature Baits. Während Tubes in den USA weit verbreitet sind, fristen sie hierzulande eher ein Nischendasein.
Größen und Typen von Tubes
Tubes besitzen weder Tauschaufel noch Schwanzteller, der hohle Gummischlauch ist vorne geschlossen und endet in Streifen geschnitten in Fransen. Am häufigsten sind Tubes mittlerer Größe mit einer Länge von etwa acht bis etwa elf Zentimeter. Daneben gibt es kleinere Tubes von drei bis sechs Zentimeter und so genannte Monster-Tubes mit Längen von 18 bis 30 Zentimeter. Farblich überwiegen bei Tubes gedeckte Farben wie dunkles Orange, braunoliv, schwarzblau, blau, grün oder braun. Häufig werden Glatter beigemischt, etwa in Rot oder Blau.
Tubes werden im Fachhandel fertig montiert mit Jigkopf angeboten. Viele Angler schwören aber darauf, ihre Tubes selbst zu montieren. Dazu wird der Jig im Schlauch versteckt und bis kurz vor den Kopf des Köders geschoben. Für Tubes werden spezielle Jigköpfe empfohlen, die länglich geformt sind ("Tuben-Jigg") und vor dem Öhr mehr Blei und mehr Gewicht haben. Für mittelgroße Tubes sollte der Jigkopf etwa drei bis sieben Gramm wiegen.
Beliebt ist es, Tubes zu "pimpen". Glasrasseln, die per Schrumpfschlauch am Hakenschenkel des Jigkopfs befestigt werden, sorgen für zusätzliche Geräusche und Wasserbewegungen. Ein weiterer Tipp ist das Einfüllen von Aromapasten in den Hohlschlauch der Tubes. Überhaupt erlaubt die Form von Tubes mit Leerraum, den Köder durch eigene Ideen aufzuwerten.
Tubes: Funktionsweise und Führungsstil
Tubes imitieren Krebse mit ihrem erratischen Verhalten. Normalerweise werden Tubes einfach ausgeworfen und ab dann geführt, wenn sie auf dem Boden aufgesetzt haben. Dort wirbeln die Fransen übrigens Erde auf und verursachen damit einen ersten Reiz. Jiggen mit eher zarten Rucken lässt die Tubes unberechenbar ausbrechen, beim Pilkern in der warmen Jahreszeit darf auch härter geführt werden. Wichtig sind Pausen, in denen die Tubes wieder absinken und sich durch ihre Form bedingt von ganz allein attraktiv bewegen.
Werden Tubes wie Jerkbaits geführt, gleiten sie eher regelmäßig durch das Wasser - mancher Barsch verfolgt seinen Futterfisch zunächst, bevor er zubeißt. Werden Tubes ohne Gewicht benutzt, eigenen sie sich sogar als Softjerk, der an der Wasseroberfläche sein aufreizendes Spiel aufführt. Der Anbiss bei Tubes ist meist hart und direkt, ab jetzt gilt es, die Beute konzentriert und zügig einzuholen.
Wo und wann mit Tubes angeln?
Da Tubes sich gut auswerfen lassen und in ihrer mittleren Ausführung für Wassertiefen von ein bis vier Metern optimiert sind, lassen sich Tubes gut vom Ufer aus nutzen. Mit dem Barsch als üblichem Zielfisch sind ruhige Gewässer die erste Wahl, beispielsweise Weiher, Brackwasser, Baggerseen, Angelteiche und Altarm. Tubes neigen dazu, Kraut am Haken anzusammeln, Krautbänke sind also nach Möglichkeit zu meiden.
Besonders gute Chancen auf Barsche hat man im Sommer und Herbst, wenn die Raubfische sich in den dann sauerstoffarmen Gewässern mehr in Richtung Oberfläche bewegen. Doch grundsätzlich steht dem Angeln mit Tubes ganzjährig nichts im Wege, für die Zielfische ist diese ungewöhnliche Köderart immer eine Überraschung.
Tipps zur Ausrüstung beim Angeln mit Tubes
Rute
Weil Tubes nicht besonders schwer sind und aktiv geführt werden, sind leichte Spinnruten die erste Wahl.
Schnur
Beim Angeln mit Tubes muss mit Hechten gerechnet werden, eine dünne geflochtene Schnur ist demnach Standard. Zumindest Barsche werden nicht besonders schwer, es reicht also eine Schnur mit Tragkraft von etwa zwei bis sechs Kilogramm.
Rolle
Eine Multirolle erleichtert das harte Führen von Tubes, eine Stationärrolle ist aber auch in Ordnung. Wichtig bleibt, eine leichtgängige Rolle zu benutzen, damit das aktive Führen nicht zu anstrengend wird.
Vorfach
Da die Zielfische Tubes tief inhalieren, ist ein Vorfach Muss. Ein dünnes Stahlvorfach ist okay, ein leichteres Vorfach aus Titan oder Fluorocarbon behindert die krebsartigen Bewegungen von Tubes allerdings weniger.
Fazit
Es mag ja Angler geben, die Tubes als Plastikspielzeug verspotten - doch denen entgehen der Spaß und die Bisserfolge, die mit Tubes einhergehen. Durch ihre Form sind Tubes besonders variabel zu montieren und zudem abwechslungsreich zu führen. Wer es auf Barsche abgesehen hat oder gerne an Gewässern angelt, in denen Krebse heimisch sind, sollte unserer Meinung nach unbedingt auch Tubes in seinen Köderkasten packen.
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