Creature Baits

Creature Baits zählen zu den Exoten unter den Kunstködern. Ihr Name leitet sich aus dem Englischen her und ist im Grunde selbsterklärend: "Creature" wird mit Kreatur übersetzt und "Baits" mit Köder, also Kreaturköder. Meist ahmen Creature Baits Wassertiere, Insekten und Amphibien nach, oft sind sie aber auch tatsächlich reine Fantasieprodukte. Creature Baits stammen ursprünglich aus den USA und werden dort wie hierzulande gerne genutzt, wenn Raubfische wie Zander, Barsch oder Hecht das Ziel beim Angeln sind.

Größen und Arten von Creature Baits

Creature Baits werden üblicherweise aus Gummi gefertigt, gehören also zu den Softbaits. Es gibt sie in kleinen Größen von etwa ein bis fünf Zentimeter ebenso wie die größeren Exemplare, die bis zu 15 Zentimeter messen. Materialbedingt wiegen Creature Baits selbst nur wenige Gramm. Ausstaffiert sind sie mit einfachen Haken oder Drillingen, die sich manchmal in den Korpus des Creature Bait schieben lassen. Bei Creature Baits ist den Herstellern Fantasie erlaubt, die Grenzen zwischen einzelnen Bezeichnungen für verschiedene Modelle verlaufen deshalb fließend. Eine erste Einteilung in Typen könnte so aussehen:

Craws
sind Creature Baits, die an Krebse erinnern und deshalb über Scheren verfügen. Diese sorgen auch für die Bewegung Unterwasser.

Shrimps
kopieren Krabben und andere Meerestiere, die über fühlerartige Körperteile verfügen.

Insects
sind wie Insekten zum Einsatz auf dem Wasser gedacht und ähneln etwa Mücken, Grashüpfern, Fliegen oder Spinnen.

Lizard
steht für Eidechse, definiert aber auch andere Amphibien wie Molche und Frösche.

Worms
sollen Würmer und Raupen darstellen.

Beavers
sind für das Angeln in Krautbänken gedacht, wo sie durch ihre schlanke Form durchgleiten.

Hogs
haben Tentakel, mit denen sie für mächtig Wirbel im Wasser sorgen.

Fantasy Creatures
sind Creature Baits, die keine natürlichen Vorbilder haben, sondern auch in jedem Horror- oder Science-Fiction-Film eine gute Figur machen würden, weil sie durch Extremitäten deutlich auffallen.

Creature Baits: Funktionsweise und Führungsstil

Creature Baits sollen durch ihre auffälligen Farben und meist zappelnden Bewegungen Bissreflexe bei den Zielfischen provozieren. Ihre jeweilige Form führt oft schon von selbst zu zitternden Tentakeln, Aufplustern des Körpers und ähnlichen Effekten. Aktive Rutenführung unterstützt diese Show.

Creature Baits wird durch Twitchen zusätzliches Leben eingehaucht, auch ein dem Poppern ähnlicher Führungsstil auf der Wasseroberfläche kann Bisserfolge bringen. Wichtig ist, dass sich Creature Baits bewegen, dann erregen sie Aufmerksamkeit. Raubfische sehen in ihnen eine Abwechslung zum gewohnten Futter, erkennen aber auch Parallelen zu anderen Meerestieren.

In den USA werden Creature Baits gerne in Montagen mit dazugehörigen Führungsstilen wie Finesse Rigs á la Carolina Rig, Texas Rig, Wacky Rig, Florida Rig und so weiter benutzt. Eins haben all diese Methoden gemeinsam: Der Creature Bait soll quasi lautstark um Bisse betteln.

Wo und wann mit Creature Baits angeln?

So vielfältig wie die Creature Baits selbst sind ihre Einsatzmöglichkeiten. Im Sommer bietet es sich an, mit Creature Baits sein Glück zu versuchen, die auf dem Wasser tanzen. In der kälteren Jahreszeit sollten die Creature Baits mit Bleikugeln beschwert etwas tiefer abtauchen. Ob vom Ufer oder vom Boot aus, ob an der Schleuse, im Forellenteich oder Hafen - Creature Baits sind prinzipiell nicht an ein bestimmtes Gewässer oder eine Jahreszeit gebunden. Und da sie recht preisgünstig zu bekommen sind, ist es auch nicht so schlimm, wenn ein Creature Bait mal in einer Krautbank verloren geht.

Tipps zur Ausrüstung beim Angeln mit Creature Baits

Rute

Creature Baits passen gut zum Trend von sehr leichten Spinnruten, auch Ultraleichte Ruten (UL) genannt. Mit solchen Ruten macht die ständige Führung des Köders einfach Spaß und man kann bei Biss schnell reagieren.

Schnur

Die Schnur sollte beim Angeln mit Creature Baits vorzugsweise geflochten sein, da mit Hechten gerechnet werden muss. Eine möglichst dünne Schnur bleibt unsichtbar und erlaubt dem Creature Bait, seine Wirkung voll zu entfalten.

Rolle

Leichtlaufend und dennoch zuverlässig ist das Kriterium bei der Rolle für das Angeln mit Creature Baits.

Vorfach

Bei Hechtgefahr empfiehlt sich das Verwenden eines Vorfachs. Um beim Angeln mit Creature Baits agil zu bleiben, sind stählerne Vorfächer nicht unbedingt die erste Wahl. Ein Vorfach aus Titan oder Fluorocarbon ist wesentlich leichter.

Fazit

Creature Baits sind eine willkommene Abwechslung bei der Köderwahl. Schon allein ihre vielfältigen Formen laden zum Experimentieren ein. Gerader in viel beangelten Gewässern stehen die Chancen gut, mit den ungewöhnlichen Creature Baits zu punkten. Wer dann noch auf Angeln mit ultraleichten Ruten steht, kommt an Creature Baits kaum vorbei.

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