| zuletzt aktualisiert: 17.12.2017
Faulenzermethode
Absinken, anheben, absinken..
Die Faulenzermethode ist eine spezielle Form der Köderführung, mit der sich hauptsächlich Zander, Hechte oder Barsche erfolgreich angeln lassen. Als Köder verwendet man dabei einen Gummifisch.
Wie man richtig faulenztDu wirfst den Köder aus und lässt den Gummifisch bei straffer Schnur bis auf den Gewässergrund absinken. Wann das der Fall ist, merkst Du an einem sanften Zurückfedern der Rutenspitze, bei qualitativ hochwertigen Angelruten auch im Handgriff. Wichtig ist nur, dass Du das Aufkommen auf dem Grund richtig erkennst.
Danach ziehst Du den Gummifisch mit ein bis vier Drehungen Deiner Rolle hoch und lässt ihn wieder absinken. Ziel ist es, einen flüchtigen Fisch zu imitieren und somit den Reiz der Raubfische auf sich zu ziehen.
Diesen Vorgang wiederholst du so lange, bis dein Köder vollständig eingeholt ist.
Monstertipp:
Die meisten Bisse erfolgen in der Absinkphase. Achte daher immer darauf, durch eine straffe Schnur den direkten Kontakt zum Köder zu behalten.
Häufige Fragen zur Faulenzermethode
Das Grundprinzip ist eigentlich absolut simpel. Wenn Du bei der Köderführung noch ein paar weitere Kriterien beachtest, erhöht das die Chancen auf einen Biss erheblich.
Unterscheidet sich das Faulenzen am See gegenüber Faulenzen am Fluss?
Nein, eigentlich nicht. An einem See sind die Erkennung der Grundberührung und die Köderführung nur etwas einfacher, weil dabei keine starke Strömung stört. Zum Üben ist ein See daher am allerbesten geeignet.
Wie viele Kurbelumdrehungen soll ich machen?
Das kommt ganz darauf an, wie lange der Sinkphase dauern soll und wie schwer Dein Köder ist. Idealerweise läuft der Gummifisch nach drei oder vier Sekunden wieder auf Grund. Ein leichter Gummifisch mit einem 7 Gramm-Jig-Kopf braucht länger als ein schwerer 20 cm-Gummifisch mit 15 Gramm Blei als Beschwerung.
Wichtig ist, dass bei der Führung immer eine Art „Zick-Zack“ entsteht. Schleift ihr den Köder lediglich am Grund entlang, kann es nicht nur ins Geld gehen (Abriss) sondern auch eure Fangwahrscheinlichkeit herabsetzen.
Wie schnell kurbele ich ein?
Das wiederum hängt vor allem von der Temperatur des Gewässers und folglich vor allem von der Jahreszeit ab. Denn je wärmer das Wasser, desto agiler sind Jäger und Beute. Ein hektisch herumzappelnder Fisch in eiskaltem Wasser würde nicht nur den schlauen Zander misstrauisch machen, sondern jedem Jäger befremdlich vorkommen.
Faulenzer Sommer vs. Winter
Hecht, Barsch, Zander & Co. sind im kalten Wasser auch selbst nicht bewegungsfreudig. Daher solltest Du im Winter langsam vorgehen, wohingegen sich der Köder an einem lauen Sommerabend ruhig etwas agiler zeigen darf.
Pass nur auf, dass Du nicht zu schnell einkurbelst. Fische und damit auch Raubfische haben nur ein begrenztes Sehfeld. Wenn Du zu hektisch an ihrer Beute ziehst, verliert der Räuber deinen Gummifisch schnell aus den Augen.
Ich erkenne das Aufkommen auf dem Grund nicht, was kann ich machen?
Ja, damit bist Du gerade als Anfänger nicht alleine. Besonders an größeren Flüssen ist das aufgrund der Strömung zugegebenermaßen nicht einfach. Gerade dann spielt die Qualität Deiner Ausrüstung eine wichtige Rolle. Achte darauf, dass Du eine geflochtene Schnur verwendest und Deine Angelrute etwa 2,70 Meter lang und möglichst hart und steif ist.
Hast Du Probleme, das Aufkommen des Köders im Rutengriff zu bemerken, kannst Du Dir mit den Augen weiterhelfen. Denn beim Aufkommen federt die Rutenspitze ganz leicht zurück und der straffe Schnurboden fällt ab. Letzteres funktioniert allerdings nur, wenn der Wind nicht allzu stark bläst.
Geübte Angler greifen nach dem Kurbeln schnell mit dem Zeigefinder in die Schnur. Damit fühlen sie das Aufkommen des Bleis auf dem Gewässergrund noch besser als mit dem Griff.
Desweiteren hast du die Möglichkeit einen schwereren Bleikopf zu benutzen, das hat allerdings zur Folge, dass sich deine Absinkphase verkürzt und du somit vielleicht eine oder zwei Kurbelumdrehungen mehr machen musst um deinen Köder weiterhin sauber zu präsentieren.
Monstertipp:
Es lohnt sich gerade in trüben Gewässern auch gern mal gezielt überbleit oder mit schnelleren Kurbelumdrehungen zu fischen. Denn so kannst du die Augenräuber, die in dieser Situation eher auf andere Sinne (z.B. Seitenlinienorgan) als Ihre Augen setzen, noch einmal gezielt reizen.
Wie halte ich die Rute richtig?
Wenn Du den Köder einholst, hältst Du die Rute am besten relativ hoch in einem Winkel von 40° bis 80°. Denn je größer der Winkel ist, desto leichter kannst Du den Schnurabfall erkennen.
Was ist der Unterschied zum Jiggen?
Der kleine, aber feine Unterschied beim Jiggen ist, dass du den Köder nicht durch Kurbelbewegungen nach oben ziehst, sondern über das Anheben deiner Rute. Manche Angler vereinen auch beide Stile miteinander.
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