Karpfenköder für jede Jahreszeit

Wenn ihr Karpfen an den Haken bekommen wollt, solltet ihr auf jeden Fall anfüttern. Im besten Fall füttert ihr über mehrere Tage hinweg immer zur gleichen Zeit an. Dafür wählt ihr einen ruhigen, selten befischten Angelplatz aus. Befinden sich außer den Karpfen auch viele Weißfische im Gewässer, solltet ihr eine größere Futtermenge verwenden. Mit welchen Ködern ihr die Karpfen gut anlocken könnt erfahrt hier:

Boilies

verschiedene Boilies in der Hand

In den letzten Jahrzehnten hat sich ein Köder besonders etabliert, die Karpfen zu verführen: der Boilie. Die kleinen Teigkugeln sind nach ihrer Zubereitungsform, dem Kochen (engl. boil = kochen) benannt. Durch das Kochen verhärtet der Teig, was ihn vor kleinen Weißfischen schützt. Dadurch lässt sich mit dem Boilie gezielt auf Karpfen angeln. Die Teigkugeln sind in unzähligen Farben, Größen und Geschmacksrichtungen erhältlich, können aber natürlich auch Zuhause selbst zubereitet werden. Auftreibende Boilies werden Pop Ups genannt und können gut mit anderen Ködern kombiniert werden. Habt ihr euch für einen Boilie entschieden, zieht ihr ihn nicht direkt auf den Haken, sondern verwendet eine Montage mit einem sogenannten Haar.

Vorteile

Nachteile

Selektives Angeln auf Karpfen

Nicht sehr günstig

Unendliche Variationen möglich

 

Können selbst hergestellt werden

 

Halten sehr gut am Haar

 

Ausgewaschene Boilies

An manchen überfischten Gewässern macht es Sinn, die Boilies vorher im Seewasser auszuwaschen. Das heißt, die Köder in einem Eimer mit dem Wasser oder direkt in einem Netz im See einige Stunden zu lagern. Eigentlich steht das in Konflikt mit dem eigentlichen Wunsch, die Fische schnell auf den Köder aufmerksam zu machen, doch teilweise ist das in überfischten Gewässern der falsche Ansatz.

Der Grund bzw. die Idee dahinter ist, dass die Fische die Köder, die augenscheinlich schon länger liegen, mit weniger Argwohn fressen, als frische Köder, da sie denken, dass sich zwischen lange liegenden Boilies keine mit Haken bestückte Teigkugel versteckt.

Wichtig: Man sollte dabei keine oft genutzten "Futterboilies", die man von verschiedensten Herstellern für wenig Geld bekommt, nutzen, da diese meist nach wenigen Stunden im Wasser zerfallen.

Tigernüsse

Montage mit Tigernüssen

Ein super Karpfen-Köder sind die sehr nährstoffreichen Tigernüsse, die auch Erdmandeln genannt werden. Die nicht ganz billigen Nüsse müsst ihr vor der Verwendung präparieren, indem ihr sie für mindestens 24 Stunden in Wasser einweicht und etwa eine Stunde kocht. Diese Schritte könnt ihr auch in umgekehrter Reihenfolge absolvieren. Durch die Beigabe von Zucker kann der Gärprozess beschleunigt werden. Das ist sinnvoll, da die Nüsse nach drei bis vier Tagen vergoren sind. In diesem Zustand hat sich ein geruchsintensiver Schleim gebildet, der bei Karpfen besonders beliebt ist. Tigernüsse lassen sich  auch sehr gut in Kombination mit Pop Up-Boilies präsentieren.

Vorteile

Nachteile

Sehr beliebt bei Karpfen

Relativ teuer

Vergoren besonders aromatisch

Längere Vorbereitung notwendig

Gut mit Pop Ups kombinierbar

 

Maden/Würmer/Schnecken

Maden in einer Plasteschale

Die natürliche Nahrung der Karpfen, z.B. Schnecken, Maden und vor allem Tauwürmer, ist gut als Köder geeignet. Das gilt besonders, wenn ihr in naturnahen, kaum beangelten Gewässern fischt und die Karpfen nicht an andere Köder wie Boilies gewöhnt sind. Das Problem mit den Würmern, Maden und Schnecken ist, dass sie auf dem Speiseplan vieler Fische stehen und ein gezieltes Angeln auf Karpfen schwierig ist. Beim Anködern des Tauwurms empfiehlt es sich, den Wurm nur einmal im oberen Drittel mit dem Haken zu durchstechen. So kann er sich noch gut bewegen und damit die Karpfen anlocken.

Gerade im Frühjahr/Winter sind Würmer sehr gut, da die Karpfen in diesen Zeiten einfach zu bekommene Proteine benötigen.

Vorteile

Nachteile

Natürliche Nahrung der Karpfen

Beifang sehr wahrscheinlich

Günstig

 

Leicht zu beschaffen

 

Mais

Karpfenmontage mit einem Maiskorn

Ein ähnlich guter Allroundköder wie der Tauwurm ist Mais in all seinen Variationen (Dosen-, Natur- ,Hart-, oder spezieller Angelmais). Die Körner sind schnell und günstig zu besorgen und können direkt auf den Haken gezogen werden. Wollt ihr mehrere Körner anbieten, zieht ihr sie einfach wie Boilies auf ein Haar und nicht direkt auf den Haken. Das verhindert auch, dass der weiche Dosenmais vom Haken rutschen kann. Den Saft aus der Maiskonserve könnt ihr benutzen, um Grundfutter zu aromatisieren. Die Körner selbst lassen sich leicht mit Lockduft behandeln und färben. So könnt ihr euren Köder je nach Gewässer individuell anpassen.

Vorteile

Nachteile

Sofort einsatzbereit

Beifang wahrscheinlich

Günstig

Dosenmais kann vom Haken fallen

anpassbar

 

Kartoffeln

Ein wahrer Klassiker unter den Karpfenködern ist die Kartoffel. Gerade bevor sich die Boilies etablierten, wurden viele Karpfen mit den Erdäpfeln überlistet. Mit der Größe und der Festigkeit, die auch im Wasser nicht nachlässt, teilen sich die beiden Köder einige gute Fangeigenschaften. Die hartgekochte Kartoffel könnt ihr auch mit Schale anbieten, falls die Karpfen im Gewässer von grellen Ködern Abstand nehmen. Mit Farbstoffen und Dips lassen sich die Erdäpfel bearbeiten, was die Fangchancen zusätzlich erhöhen kann.

Vorteile

Nachteile

Zu fest und groß für Weißfische

Kurze Vorbereitung (Kochen) nötig

Günstig

 

Leicht zu beschaffen

 

Schwimmbrot

Gerade in der warmen Jahreszeit ist das Schwimmbrot ein nicht zu unterschätzender Köder. Fressen die Karpfen an oder dicht unter der Oberfläche, kann man damit wahre Sternstunden erleben. Karpfen halten sich gerade bei warmen und ruhigen Wasser gern an der Oberfläche zum Sonnen und Fressen auf. Dies ist häufig im Frühjahr und Sommer der Fall. Erscheint dann ein Stückchen Brot auf der Bildfläche, kann dies kein Karpfen oder Graskarpfen verschmähen. Angeködert wird es an einem Karpfenhaken der Größe 2 oder 4 (keine Sorge, Karpfen haben große Mäuler) an der freien Leine, oder wenn größere Wurfweiten gefragt sind, in Kombination mit einer Wasserkugel oder speziellen Gewichten aus dem Karpfensektor.

Vorteile

Nachteile

kann überall gefischt werden

nur situativ anwendbar

Günstig

wird schnell weich

Leicht zu beschaffen

 

Hanf

Der Hanf ist ein sehr gern genutzter Partikelköder zum Fischen und Füttern. Er erfreut gerade im Frühjahr einer großen Beliebtheit, da er bei den Fischen verdauungsanregend wirkt, und dadurch den Stoffwechsel der Fische nach dem Winter wieder in Schwung bringt. In den letzten Jahren findet er auch sehr häufig in Boilies seine Verwendung. Aber auch als Körner im Partikelmix ist er nicht zu unterschätzen, denn er kann, durch seine oben genannte Wirkung, einen wahren Fressrausch am Gewässergrund hervorrufen. Auf Grund seiner geringen Größe fressen ihn auch Weißfische, woraufhin die Karpfen auf den Futterplatz aufmerksam werden.

Weitere Köder

Weitere Karpfenköder als Anfütterungsmaterial

Andere beliebte Köder zum Angeln von Karpfen sind unter anderem:

  • Frolic
  • Kichererbsen
  • Bohnen
  • Käse
  • Vorfrittierte Pommes
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