| zuletzt aktualisiert: 16.11.2018
Twister
Twister sind Kunstköder aus Gummi, die in den 1970er Jahren in den USA entwickelt wurden und grundsätzlich ganz einfach einem Wurm oder Raupe ähneln. Der Name der Firma, die hinter den ersten Twistern steckt, heißt Mister Twister und ist bis heute aktiv. Dadurch hat sich im deutschsprachigen Raum der Name Twister für diese einfachen, aber effektiven Köder etabliert. Im Englischen sprechen die Angler von einem "grub" (übersetzt: Larve), wenn sie Twister meinen. Auch wenn Twister aus der Mode gekommen sind - bei Zielfischen wie Hecht, Barsch, Zander oder Wels sind Twister oft sehr effizient.
Twister - die Typen und Größen
Der typische Twister hat einen etwas dicker geformten Körper und eine große Schwanzflosse. Diese kann mit einer Schwimmschaufel versehen sein, ist manchmal durchlöchert oder endet in einer Spirale. Der Schwanz ist für die Bewegung verantwortlich, damit der Twister Aufmerksamkeit auf sich ziehen, entweder durch Wasserverdrängung oder optische Reize. Wichtig ist deshalb die Farbe von Twisten, die von Weiß und Gelb bis zu gedämpfteren Tönen wie grün und blau reichen. Manche Modelle sind zusätzlich mit Glitzer versehen, die im Wasser reflektieren und so noch mehr auffallen.
Twister gibt es in allen Größen, die kleinsten Modelle messen drei bis vier Zentimeter, die ganz großen sogar mehr als 30 Zentimeter. Dementsprechend variiert auch das Ködergewicht von einigen wenigen Gramm bis zu 50 Gramm und mehr. Ein Einzelhaken sind der Standard bei Twistern, Drillinge deutlich seltener.
Funktionsweise und Führungsstil bei Twistern
Der Twister bewegt sich anders als die meisten anderen Gummifische und sieht auch ungewöhnlich aus. Wer es biologisch ganz genau nimmt, erkennt im Twister eine Mischung aus Wurm und Fisch. Er ahmt eben nicht einen Futterfisch nach, sondern verspricht den Zielfischen optisch einen besonderen Leckerbissen. Die ganz großen Twister sind vielleicht mit jungen Aalen zu vergleichen, doch das Gros der Twister hat keine natürlichen Vorbilder.
Diese exotische Attraktivität spielen Twister dann optimal aus, wenn sie nach der Faulenzermethode gejiggt werden. Beim Einholen oder Zupfen löst die stramme Schnur den Bewegungsablauf der Twister aus. Bisse lassen sich üblicherweise sicher spüren.
Wann und wo mit Twistern angeln?
Twister sind Allzweckköder. Im Winter, wenn die Zielfische eher träge in mittlerer Wassertiefe verharren, sind Twister auch genau dort auszuwerfen. In den wärmeren Monaten hingegen ist eine etwas aktivere Rutenführung zu empfehlen und Bodennähe, damit die agilen Räuber anbeißen. Ruhig auch Sand vom Grund aufwirbeln lassen, um den Zielfischen eine spannende Show zu bieten. Übrigens eignen sich Twister auch gut für das Angeln dort, wo sonst Krautbänke das Angeln erschwerten. Denn der schlanke Twister neigt nicht dazu, sich im Dickicht zu verfangen.
Empfehlungen zur Ausrüstung beim Angeln mit dem Twister
Rute
Für den Twister genügt eine einfache Spinnrute mit einer Länge von zwei Metern und mehr. Da der Köder leicht ist, muss auch die Rute nicht sonderlich schwer sein. Wichtiger ist eine steife Konstruktion, damit Anbisse zuverlässig registriert werden.
Schnur
Dort, wo beim Angeln mit dem Twister Hechte zu erwarten sind, empfiehlt sich eine geflochtene, bissfeste Schnur eigentlich von selbst. Aber auch im Forellenteich ist die geflochtene Schnur die erste Wahl, weil sie dehnungsarm überzeugt. Möglichst dünn sollte die Schnur sein, damit sie nicht vom Twister ablenkt.
Rolle
Mit Twistern ist man nicht unbedingt auf kapitale Hechte aus, also genügt eine einfache Spinnrolle oder Stationärrolle. Grundsätzlich können aber auch Baitcastrollen und Multirollen zum Einsatz kommen.
Vorfach
Der Verlust eines Twisters ist verschmerzbar, weil diese Kunstköder zu den preiswerteren zählen. Aber um den Fang nicht zu verlieren und die Schnur nicht zu gefährden, wird der Twister üblicherweise mit einem leichten Vorfach aus Stahl montiert.
Fazit
Rein logisch gibt es keine Argumente, die gegen Twister als einfach zu führenden und preiswerten Gummiköder sprechen. Im Gegenteil: Er hat durchaus Alleinstellungsmerkmale und sich seit Jahrzehnten bewährt. Wir meinen: Auch wenn andere Angler vielleicht skeptisch in Richtung Twister gucken à la Opa-Köder - wenn der Fang erst einmal zappelt, haben sich solche Spötteleien von selbst erledigt. Twister gehören eigentlich in jeden Köderkasten.