Trockenfliege

Das Fliegenfischen mit der Trockenfliege wird von vielen als die Königsdisziplin angesehen. Auch wenn andere Methoden, wie z.B. das Nymphenfischen erfolgreicher sein können, ist die Faszination, die hiervon ausgeht unbestritten. Es ist immer wieder beeindruckend, einen Fisch nach auf der Wasseroberfläche befindlichen Insekten steigen zu sehen, eine Imitation dieses Insektes anzubinden, mit einem geschickten Wurf unsere Nachbildung sanft auf der Wasseroberfläche abzulegen, und sie dann in einem Schwall verschwinden zu sehen.

Die Köder

Als Köder werden Imitate von Eintags- und Köcherfliegen verwendet, die auf der Wasseroberfläche zur Eiablage landen oder gerade ihren Schlupfvorgang beenden und die Wasseroberfläche verlassen. Besonders im Sommer fangen auch Imitate von landlebenden Insekten wie Grashüpfer und Käfer.

Eintagsfliege (li.) und Köcherfliege (re.)

diverse Trockenfliegen

Wie wir die Trockenfliege anbieten

Um unsere Trockenfliege erfolgreich dem Fisch präsentieren zu können, ist es wichtig zu wissen, wie die Forelle unseren Köder an der Oberfläche sieht. Unseren heutigen Kenntnissen zufolge sehen die Fische die Fliege erst, wenn er in ihrem Sichtbereich (dem sogenannten Fenster) ankommt. Dieser Bereich vergrößert sich, je tiefer der Fisch im Wasser steht.

Somit ist es bei unseren Würfen wichtig, den Köder etwa 1 – 2 Meter vor dem vermuteten Standplatz anzubieten, damit er möglichst natürlich in dessen Sichtfenster hereintreiben kann. Ebenfalls müssen wir darauf achten, dass die Fliegenschnur nicht den Sichtbereich des Fisches kreuzt. Dies würde ihn verschrecken.

Das Fischen stromauf ist die bevorzugte Methode, wobei aber auch stromab gefischt werden kann. Wir müssen uns nur unauffällig verhalten, damit der Fisch uns nicht bemerkt. Wie bereits bemerkt, stehen die Salmoniden in stärker fließenden Gewässern mit dem Kopf voran in der Strömung. Nun gilt es, unsere Imitation sanft auf der Wasseroberfläche abzulegen und in einer möglichst natürlichen Drift auf den Fisch zutreiben zu lassen. Um ein Furchen unseres Köders (der Fliegenfischer spricht auch vom Dreggen) zu vermeiden, ist es notwendig unsere Fliegenschnur ab und an umzulegen.

Haben wir alles richtig gemacht, verschwindet unsere Trockenfliege in einem Schwall, und der Drill kann beginnen.

Wichtig bei einer sauberen Präsentation ist es, dass der Fisch weder das Vorfach, noch die Fliegenschnur sehen kann, Wir müssen also die Strömung und die Strömungsgeschwindigkeit des Gewässers beachten. Zumeist wird man den Fisch schräg von der Seite her anwerfen und darauf achten, dass zuerst unsere Trockenfliege in das Sichtfenster der anvisierten Beute treibt.

Setup

Beim Angeln mit der Trockenfliege wird ausschließlich eine schwimmende Fliegenschnur genutzt. Die Vorfachlänge richtet sich nach der Wasserqualität und den örtlichen Gegebenheiten. An trüberen Gewässern reicht eine Länge von 9 Fuß (2,70 Meter), an glasklaren Gewässern ist es mitunter notwendig auf 15 Fuß (4,50 Meter) zu gehen.

Um ein gutes Abrollverhalten des Vorfaches zu erzielen, verwenden die meisten Fliegenfischer heutzutage ein sogenanntes gezogenes Vorfach, welches sich zum Ende hin verjüngt. Der dickere Teil wird an die Fliegenschnur geknotet oder eingeschlauft, an die Vorfachspitze knoten wir unsere Fliege. Die Stärke der Vorfachspitze richtet sich nach der Hakengröße. Für die Größen 10 – 12 reichen 0,18 mm, bei Hakengrößen 18 – 20 müssen wir unter Umständen auf 0,12 mm runtergehen.

Dirk Dähn

Allroundangler & begeisterter Fliegenfischer

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