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Gummifisch

Der Begriff Gummifisch beschreibt für Angler generell solche Köder, die Beutefischen nachgeahmt sind und aus Gummi bestehen. In Deutschland werden Gummifische oft auch als "shads" bezeichnet, was sich aus dem Englischen "shad" (übersetzt: Alosa, Heringartige Fische) herleitet. Im englischsprachigen Raum selbst werden Gummifische als "soft lures" gehandelt. Genau genommen zählen auch diverse andere aus Gummi gefertigte Köder wie Twister oder Creature Baits zu den Abwandlungen von Gummifischen. Zielfische sind typischerweise Raubfische wie Hecht, Zander und Barsch.

VorteileNachteile
Unzählige Modelle erhältlichMontage(Jigkopf/Stinger) ist etwas aufwändiger
Vielfältige EinsatzmöglichkeitenRelativ teuer
Größeres Zeitfenster für den AnschlagBegrenzte Haltbarkeit

Beschwerung von Gummifischen

So vielfältig wie die Futterfische in der Natur sind auch die Arten von Gummifischen. Ein wichtiges Konstruktionsmerkmal ist, wie die die Gummifische beschwert werden. Das Gros der Gummifisch-Köder ist dafür gedacht, vom Angler mit Bleiköpfen beschwert und mit Haken ausgestattet zu werden.

Es gibt auch aber Modelle, die bereits mit im Körper liegenden Gewichten beschwert und ausbalanciert sowie mit einem Haken vormontiert sind. Das Gewicht von nicht beschwerten Gummifischen beträgt üblicherweise nur wenige Gramm.

Größen, Farben und Haken

Gummifische können von fünf bis hin zu mehr als 30 Zentimeter reichen. Ab 20 cm zählen Gummifische zu sog. Bigbaits, die beispielsweise beim Hechtangeln im Winter Einsatz finden, wenn Raubfische auf große Beute aus sind.

Ein Einzelhaken ist der Standard bei Gummifischen, in manchen Situationen bietet sich ein zusätzlicher Drillingshaken an. Gummifische gibt es natürlichen Farben wie Blau und Grün für klare Gewässer ebenso wie in Reizfarben wie etwa Gelb und Neon für trübe Gewässer.

Gummifisch-Arten

Grundsätzlich unterschieden werden bei Gummifischen vier verschiedene Formen und Arten.

  • V-Tail Shads sind dabei solche, deren Schwanzflosse offen wie ein "V" geformt sind.
  • Pintail Shads hingegen haben eine Schwanzflosse mit gerade, schlanker Form.
  • Die als Fransenköder angebotenen Gummifische lockt mit Fransen statt einer natürlichen Schwanzflosse.
  • No-Action-Shads wiederum sind solche Gummifische, die sich von selbst kaum bewegen, sondern mit der Drop-Shot-Methode geführt werden. Ein Teil der V-Tail Shads und Pintail Shads sind für den Einsatz als No-Action-Shads optimiert.

Führung über die Faulenzermethode

Gummifische imitieren natürliche Futterfische und zwar normalerweise solche, die ruhig ihre Gewässer durchkämmen oder auf der Flucht sind. Der wohl am häufigsten verwendete Führungsstil für Gummifische ist die Faulenzermethode, bei welcher der Köder mit straffer Schnur absinkt und langsam über die Rolle eingeholt wird.

Gummifische am Drop-Shot-System

Erfolgversprechend beim Angeln mit Gummifischen ist zudem das sogenannte Drop-Shot-System, bei dem der Gummifisch über die Rute geführt beziehungsweise gejiggt wird. Hier kommen bevorzugt die No-Action-Shads an die Schnur.

Monsterfisch-Tipp
Bei beiden Führungsstilen erfolgt der Anbiss am Gummifisch meist in Absinkphasen und ist durch einen kurzen Stoß energisch zu spüren: Ruckartig anheben und anschließend zügig einzuholen, damit der Zielfisch den Gummiköder nicht wieder ausspeien kann.

Wann ist ein Stinger (Drilling) als Zusatzhaken beim Gummifisch zu empfehlen?

Beim Angeln mit Gummifischen hat sich der Begriff "Angsthaken" als Bezeichnung für einen zusätzlichen Drilling (Stinger) eingebürgert. Gemeint ist damit, zwischen Haupthaken und Schwanzschaufel einen Drilling zu montieren. Dieser sorgt dafür, dass weniger Fehlbisse passieren, weil beim Anbiss und Anhieb doppelt gesichert wird.

Nachteil vom Stinger im Zusammenspiel mit Gummifischen ist es, dass sich der Bewegungsablauf des Köders und seine Agilität bei der Führung verändert. Auch sollte berücksichtigt werden, dass die Gefahr für schwerwiegende Verletzungen der Fische höher ist. Angsthaken sind insofern für Angelanfänger sinnvoll und dann, wenn an einem Angeltag wirklich kein Anbiss verloren gehen soll. Bei einer hohen Bissfrequenz empfiehlt sich, den Angsthaken lieber ab zu lassen, um untermaßige oder nicht verwertbare Fische möglichst schonend wieder zurückzusetzen.

Wann und wo mit Gummifischen angeln?

Gummifische sind in ihrer Vielfalt für alle Jahreszeiten und für jedes Gewässer geeignet. Wichtig bleibt, sich klar zu machen, welche Zielfische man im Visier hat. Hechte beispielsweise werden eher auf größere Gummifische reagieren, Barsch und Zander auf kleinere. Abhängig von der Außentemperatur sind die Raubfische in den kalten Monaten eher geneigt, in mittleren Wassertiefen auf größere Gummifische anzubeißen, während in den warmen Monaten Grundnähe und an Futterfischgröße angepasste Gummifische mehr Bisserfolge verspricht.

Empfehlung zur Ausrüstung beim Angeln mit Gummifischen

Rute

Als Rute eignet sich für Gummifische eine einfache Spinnrute mit einer Länge von 2,50 Meter bis 3,00 Meter. Ein eher hart gehaltener Rutenkopf macht es leichter, Anbisse zu spüren.

Schnur

Eine geflochtene Schnur mit Durchmesser von 01,2 bis 0,18 Zentimetern garantiert zusätzlich, den Gummifisch als Köder stets ohne irritierende Dehnungen führen zu können. Da der Gummifisch an sich auffällig ist, kann auch eingefärbte Schnur benutzt werden, die Köderführung und Bisskontrolle erleichtert.

Rolle

Die Rolle wird beim Angeln mit dem Gummifisch passend zu Rute und Schnur gewählt. In Frage kommen alle Typen - Hauptsache die Ausrüstung ist in sich stimmig und reaktionsschnell zu bedienen Wichtig beim Angeln im Meer ist Salzwasserbeständigkeit.

Vorfach

Dort, wo mit Gummifischen auf Hecht und Co. geangelt wird, ist ein Vorfach unabdinglich. Es muss kein teures aus Titan sein, Stahl tut es in diesem Fall auch. Doch es wäre schade, wenn die teils teuren Gummifische einfach abgebissen werden, was man ohne Vorfach riskiert.

Fazit

Gummifische sind an sich noch historisch relativ junge Köder und erst seit den 1990er Jahren groß in Mode gekommen. Faszinierend bleibt, welchen Aufwand die Hersteller betreiben, um diese Imitationen von natürlichen Futterfischen zu perfektionieren. Dazu werden sogar 3-D-Scanner benutzt und Lockstoffe in den Köderkörper eingearbeitet, die sich beim Kontakt mit Wasser langsam auflösen und so für zusätzliche Reize sorgen.

Die Bisserfolge geben den Gummifischen recht - wir meinen: Eine Köderbox ohne Gummifische ist nicht komplett.

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