Was macht das Drop-Shot Rig so besonders?

Gewicht und Ködergröße müssen nicht abgestimmt werden
Da der Köder oberhalb des Gewichtes montiert ist, kann der Köder quasi unbeschwert angeboten werden. Deshalb ist es auch nicht wichtig das Gewicht und die Größe des Köders aufeinander abzustimmen.

Längeres Abfischen einer Stelle möglich
Das Gewicht bleibt am Boden fixiert, während der Köder darüber hin und her tanzt und auf und ab trudelt. Weil der Köder auch ohne ein Versetzen des Gewichts animiert werden kann, kannst du ganz lange an der selben Stelle bleiben. Das ist von Vorteil, wenn du weißt, dass zwar Fische da sind, sie aber ein bisschen gereizt werden müssen, bevor sie zuschnappen.

Unverwechselbare, lebhafte Animation
Mit keinem anderen Rig ist eine so lebhaften Animation möglich, ohne dass man das Gewicht von der Stelle bewegen muss. So ist eine Provokation, bis das Fass zum überlaufen gebracht wird, möglich. Irgendwann packen die Barsche ganz bestimmt zu, wenn sie am Spot sind!

Was brauche ich für ein Drop-Shot Rig?

  • Fluorocarbon zwischen 0,14 mm und 0,26 mm
  • Gewichte (vorzugsweise ein Stabblei)
  • Einzelhaken mit weitem Hakenbogen
  • Längliche Gummiköder

Zubehör zum Binden des Drop-Shot-Rig

Wie baue ich das Drop-Shot Rig?

Als Ausgangspunkt für das Drop-Shot Rig empfehle ich immer ein etwa 2 m langes Vorfach aus Fluorocarbon. Im gewünschten Abstand zum Gewicht, das ans Schnurende kommt, kann jetzt der Haken eingebunden werden. 

Manche verwenden einen Palomarknoten, wobei ich diesen Knoten für mehr als ungeeignet halte. Beim Palomarknoten kann man nämlich nicht immer genau sagen wie herum der Haken am Schluss steht. Wenn er verkehrt herum steht, ist das ziemlich Essig. Deshalb muss man immer unten und oben viel Schnur lassen, die dann auf einer Seite abgeschnitten wird. Das ist eine mega Verschwendung. Mit einem Drop-Shot Knoten ist das aber kein Problem.

Haken mittels Palomarknoten verbunden

Sobald der Haken eingebunden ist, fehlt nur noch das Gewicht. Die meisten Stabbleie für das Drop-Shot Rig haben einen Wirbel mit einem zusammengedrücken Ende, in dem man die Schnur einfach festklemmt. Somit ist hier kein Knoten nötig und du kannst die Position des Gewichts auch später noch verändern, je nach dem wie viel Schnur du unterhalb des Hakens noch übrig hast.

Fertige Montage

Welche Köder sind besonders geeignet?

Besonders geeignet ist alles was sehr beweglich ist. Dünne Worms, Gummifischchen mit Pintail oder längliche Creature Baits mit vielen Beinchen und Fühlerchen. Diese Art von Köder spielt am Drop-Shot Rig besonders gut.

Bei kräftiger Strömung: Paddel- oder Twisterschwanz
Wenn du in etwas kräftigerer Strömung angelst, kann auch ein weicher Gummifisch mit Paddelschwanz oder eine Worm mit einem Twisterschwanz extrem gut funktionieren, da man diese Köder über längere Zeit in der Strömung stehen lassen kann und sie quasi selbstständig arbeiten.

Gesalzene und aromatisierte Köder
Da das Angeln mit dem Drop-Shot Rig sehr entschleunigt ist, empfiehlt es sich auf gesalzene und aromatisierte Köder zu setzen. Damit kann man Fische auch überzeugen wenn sie die ersten paar Mal nur am Köder lutschen.

Diverse Köder bieten sich an

Wie führe ich das Drop-Shot Rig?

Ganz klassisch wird das Drop-Shot Rig sehr stationär angeboten. Du animierst den Köder mehr oder weniger auf der Stelle. Durch zittern oder zupfen in die lockere Schnur kann der unbeschwerte Köder sein Spiel voll entfalten. 

Zittern und Zupfen - Gewicht sollte am Boden bleiben
In Ruhephasen taumelt er ab. Wenn du in die Schnur zupfst, schießt er unberechenbar nach oben und wenn du zitterst, dann vibrieren alle leicht beweglichen Teile des Köders mit. Wichtig ist dabei das Gewicht des Drop-Shot Rigs nicht ständig vom Boden abzuheben. Für eine möglichst natürliche Präsentation bleibt das Gewicht am Boden, bis du beschließt die Stelle zu wechseln.

Alternativ: Schleifen
Natürlich gibt es aber auch alternative Führungsmethoden. Manche Leute schleifen ihr Drop-Shot Rig. Das geht ein bisschen schneller und man kann die Bodenstruktur super erkennen. Allerdings fällt es den Fischen so schwerer den Köder einzusaugen. Aus diesem Grund sollte man, wenn man einen Zupfer eines Fisches erkennt, die Schnur kurz locker lassen. So stellst du sicher, dass der Fisch den Köder auch anständig aufnehmen kann.

Barsch gefangen auf dem Drop-Shot-Rig

Was muss ein Uferangler bedenken?

Wenn du vom Boot aus angelst, ist es möglich das Drop-Shot Rig vertikal anzubieten. Dadurch lässt sich die Entfernung des Köders zum Grund perfekt einstellen. Wenn der Köder 50 cm über dem Gewicht ist, ist der Köder auch genau so weit vom Grund entfernt.

Als Uferangler musst du einrechnen, dass die Schnur meistens nicht im rechten Winkel zum Wasser steht. Je weiter du werfen musst, um deinen Spot zu erreichen, desto flacher fällt auch der Winkel aus. Das bedeutet, dass dein Köder näher am Grund ist als du eigentlich eingestellt hast. Das muss kein Nachteil sein, sollte aber immer bedacht werden.

Die Richtige Ausrüstung für das Drop-Shot Rig

Es ist keine teure Spezialausrüstung nötig um ein Drop-Shot Rig zu angeln. Bis auf eine geeignete Rute hast du sicher schon alles Zuhause was du braust. Vielleicht besitzt du aber ja auch sogar schon eine passende Rute und kannst sofort loslegen.

Welche Rute soll ich nehmen?

Das Wurfgewicht deiner Rute hängt davon ab wie schwer du fischen möchtest. Das kann sehr stark variieren. Ich habe Drop-Shot Ruten mit 2 - 10 g Wurfgewicht, aber auch welche die 25 g werfen können, um weiter entfernte Stellen zu erreichen oder in der Strömung angeln zu können.

Wichtig ist dabei eine sensible Spitze. Solid Tips eignen sich besonders, da sie extrem feinfühlig sind. Wenn du die Spitze fleißig beobachtest, kannst du jeden Biss sofort erkennen. Wenn es ganz windstill ist, oder keine Strömung vorhanden ist, kann ein Biss auch als Zucken in der Schnur erkannt werden und ein Solid Tip ist nicht unbedingt nötig. 

Von der Länge her kann die Rute auch unterschiedlich ausfallen. Am Boot reicht etwas sehr kurzes auch, da man meistens eher vertikal geangelt wird. In Nicaragua haben wir das Drop-Shot Rig sogar ganz ohne Rute geangelt.

Erfolgreich mit dem Rig ohne Rute

Möchtest du aber vom Ufer aus angeln, ist eine lange Rute von großem Vorteil. Dadurch kannst du mit erhobener Rutenspitze den Schnureintrittswinkel vergrößern und den Köder auch bei weiten Würfen ein wenig über dem Grund anbieten.

Was für eine Rolle soll ich verwenden?

Ich persönlich verwende meistens eine 2000er Spule, da das für meine dünnen Schnüre mehr als ausreichend ist. Erlaubt ist was gefällt! Falls du extrem weit werfen willst, kannst du auf einen ausreichend großen Spulenkopf achten und wenn nötig mit Mono unterfüttern.

Wie sonst auch immer sollte die Bremse ruckfrei und zuverlässig arbeiten, dann ist die Rolle tauglich für das Drop-Shot Rig.

Keine Baitcaster-Rolle
Baitcaster Rollen eignen sich übrigens, zumindest vom Ufer aus, überhaupt nicht. Da das Vorfach viel zu lang ist, kann man es mit einer Baitcaster nicht entspannt werfen.

Welche Schnur ist ideal für das Drop-Shot Rig?

Ich setze ausschließlich auf geflochtene Hauptschnüre. Damit kann ich weiter werfen, ich sehe die Schnur besser und ich kann den Haken auf auf Distanz setzen, obwohl ich eine weiche Spitze verwende.

Meiner Meinung nach reichen 3,5 bis maximal 8 Kilogramm Tragkraft aus. Mit dem Drop-Shot Rig wird schließlich nicht im dichten Gestrüpp geangelt, da es dort sowieso nicht funktionieren würde.

Vor die Hauptschnur schalte ich ein zwei Meter langes Vorfach aus Fluorocarbon. In dieses Vorfach binde ich, je nach Revier, einen oder zwei Haken ein. Dabei verwende ich Schnurstärken zwischen 0,18 und 0,26 mm.

Fazit

Das Drop-Shot Rig ist zwar nicht ganz einfach zu binden, aber die Mühe lohnt sich. Besonders wenn die Fische launisch sind, können sie punktgenau gereizt werden, bis das Fass überläuft und einer der Räuber zupackt. Deine Geduld wird ganz bestimmt belohnt.

Lui Summer

Finesse-Enthusiast

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