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Dorschbestände und die Erwärmung der Ozeane

Beitrag vom: 02.06.2019

Die Bestände des atlantischen Dorsch sind seit Jahrzehnten rückläufig. Trotz massiver Regulierungen der Fischerei, scheinen sich die Bestände nicht zu erholen. Vermutlich spielt die Erwärmung der Ozeane eine nicht unwesentliche Rolle.

Keine Erholung durch schlechte Lebensraumbedingungen

Eine neue Studie hat gezeigt, dass das Zusammenspiel von überfischten Beständen und sich erwärmenden Ozeanen, zusammen einen größeren Effekt haben, als die Summe der Einzeleffekte. Obwohl der Druck durch die Fischerei bereits auf ein Maß reduziert wurde, welches eigentlich eine Erholung der Bestände zur Folge haben sollte, führen die verschlechterten Lebensraumbedingungen dazu, dass eben keine Erholung eintritt. Bisher errechnete Reproduktionsraten beruhen auf Annahmen, die unter den sich ändernden Lebensraumbedingungen nicht mehr zutreffend sind. Zur Folge hat das, dass bei einer bestimmten Populationsgröße des Dorsches, eine Fangquote heute wesentlich niedriger ausfallen muss, als es bei einer gleichen Populationsgröße vor 10 oder 20 Jahren der Fall war.

Die Studie zeigt sehr anschaulich, dass eine nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen ständigen Schwankungen unterliegen. Sich verändernde Lebensraumbedingungen machen eine ständige Evaluierung der Nachhaltigkeit unabdingbar.

Positive Entwicklung in der westlichen Ostsee

Übrigens: Eine kleine Ausnahmen bilden tatsächlich die Dorschbestände in der westlichen Ostsee. Diese erholen sich zumindest langsam.

Quelle:
Sguotti, C., Otto, S. A., Frelat, R., Langbehn, T. J., Ryberg, M. P., Lindegren, M., ... & Möllmann, C. (2019). Catastrophic dynamics limit Atlantic cod recovery. Proceedings of the Royal Society B, 286(1898), 20182877.

Martin Friedrichs

Doktorand der Biologie mit Schwerpunkt Gewässerökolgie

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