Totholz im Gewässer verdreifacht die Populationsdichte

Beitrag vom: 19.05.2019

Die meisten Fischbestände in Deutschland sind rückläufig. Die Ursachen für abnehmende Bestände sind vielfältig. Die Hauptmaßnahme um Bestände zu stützen und zu erhalten ist der Fischbesatz. Naturschutzfachlich ist Besatz allerdings umstritten und es ist ebenso fraglich, ob Besatz in vielen Fällen überhaupt zu dem gewünschten Ergebnis führt. Alternativen zum klassischen Fischbesatz sind zum Beispiel Habitaterweiterungen mit Hilfe von Totholz. Totholz bietet besonders jungen Fischen, aber auch älteren Individuen, Schutz vor Prädatoren. Außerdem wird Totholz auch von einigen Fischen als Laichhabitat genutzt.

Totholz für eine höhere Populationsdichten

Eine australische Studie hat nun zeigen können, dass das Einbringen von Totholz in ein Gewässer sich absolut positiv auf die Bestandsdichten von heimischen Fischen auswirkt. Mittels 4500 großen Totholzstücken auf einer Flusslänge von über 100 km, konnte die Populationsdichte eines der größten heimischen Raubfische, des Murray cod (Maccullochella peelii), verdreifacht werden. Für eine weitere Fischart, dem Goldbarsch (Macquaria ambigua), konnte immerhin eine Verdopplung der Bestände erreicht werden.

Fazit

Ich denke, dass sich im Angesicht der zunehmenden Bedrohung unsere Bestände durch zum Beispiel den Kormoran, derartige Habitaterweiterungen auch extrem positiv auf unsere Fischbestände auswirken würden. In jedem Fall scheinen derartige Maßnahmen eine echte Alternative zum klassischen Besatz mit Fischen zu sein.

Quelle:
J. P, Lyon, Bird, T. J., Kearns, J., Nicol, S., Tonkin, Z., Todd, C. R., O'Mahony, J., Hackett, G., Raymond, S., Lieschke, J., Kitchingman, A., and Bradshaw, C. J. A.. 2019. Increased population size of fish in a lowland river following restoration of structural habitat. Ecological Applications 00( 00):e01882. 10.1002/eap.1882

Martin Friedrichs

Doktorand der Biologie mit Schwerpunkt Gewässerökolgie

Über mich und alle meine Beiträge
Gewässer eintragen